NAIKAN


NAIKAN – Klassische Form


Naikan ist eine aus Japan kommende Form der Versöhnung, sowohl mit sich selbst, mit anderen und mit dem Leben. Durch die Einfachheit der Vorgehensweise, ihrem klaren, meditativen Rahmen und dem nicht-therapeutischen Focus ist sie ein sehr wirksames Mittel, im eigenen Leben zu bilanzieren. Voraussetzung zur Teilahme an Naikan ist die Bereitschaft, mit Veränderungen bei sich selbst zu beginnen.

Naikan wurde im 20.Jh. von dem Japaner Ishin Yoshimoto entwickelt und wird übersetzt mit Innenschau oder Betrachtung des Inneren. Diese klassische Form hat sich inzwischen weit verbreitet, auch durch die Aktivität von Gerald Steinke, einem seiner bekanntesten Schüler im deutschsprachigen Raum. Die klassische Form dauert 7 Tage und wird, äußerlich ähnlich einem Zen-Sesshin, in Abgeschiedenheit, Stille und Einfachheit praktiziert.

NAIKAN –  erweiterte, lösungsorientierte Form für den westlichen Menschen


Ingeborg Kern, ebenfalls Schülerin von Yoshimoto - vom Zen und der Initiatischen Therapie kommend (K. Graf Dürckheim u. M. Hippius-Dürckheim) - hat in den 80iger Jahren Naikan an die Erfordernisse für westliche Menschen angepasst und diese Arbeit viele Jahre lang an andere Menschen weitergegeben; dieser erweiterte Naikan-Prozess ist gegenüber der klassischen japanischen Form kürzer, benutzt unterschiedliche, auch kreative Medien und wird von den TeilnehmerInnen als sehr kraftvolles Instrument erfahren, um sich in aktuellen persönlichen, partnerschaftlichen und beruflich bedingten Fragen oder Problemsituationen zu klären. Heute wird diese von Ingeborg Kern erweiterte, lösungsorientierte Form des Naikan von Dorothea und Wolfgang Mattern, Heidelberg weitergegeben.

Im Zentrum steht die Betrachtung der eigenen Lebensgeschichte unter dem Aspekt, Verantwortung für alles zu übernehmen (Verantwortung=eine konstruktive Antwort geben auf...), was erfahren wurde. Sie findet in Stille und ohne äußere Ablenkung statt, sowohl in Seminaren als auch in Einzelarbeit. Man untersucht die fundamentalsten Beziehungen im eigenen Leben, in erster Linie die zu Vater oder Mutter; denn ist das Vater- oder Mutterbild verletzt, so wirkt sich das auf alle unsere späteren Beziehungen aus. (Es ist dabei unerheblich, ob die Eltern noch leben oder nicht.) Vorwürfe, Selbstmitleid, kindliche Erwartungen, Scham, Wut, Depressionen oder Schuldzuweisungen, die unsere Beziehungen oftmals prägen, werden transformiert.

Im Verlauf dieses Prozesses wird die Erfahrung, sich diesen Emotionen oder Haltungen immer wieder ausgeliefert zu fühlen grundlegend gewandelt – Versöhnung geschieht von innen heraus. Man erkennt, dass und wie man sich sich aus der Rolle des Opfers der negativen Haltungen und Emotionen befreit, so dass immer mehr Klarheit und Dankbarkeit für alles entsteht, was man erfahren hat. Man beginnt mit freundlichen Augen auf das eigene Leben zu schauen und erkennt, dass Vergebung bzw. Versöhnung mit sich selbst oder gegenüber anderen, die Lösung aus Verstrickungen ist.

Die Übernahme von Verantwortung für alles, was wir erfahren haben, ist die Grundlage für ein Leben in Freiheit. So steht uns unsere Lebensenergie wieder voll zur Verfügung. Wir finden Gleichgewicht im Leben, in uns, in unseren Beziehungen und finden Antworten auf unsere zentralen Lebensfragen. Text:Dorothea Mattern

Therapeuten, die NAIKAN anbieten:
Postleitzahlenbereich 9
Gabriela Geß
93047 Regensburg
    
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